Deine Steine
Jede*r von uns hat Steine im Rucksack.
Diese Metapher soll ausdrücken, dass wir alle etwas mit uns herum schleppen, das unser Handeln im heute beeinflusst. Manches davon ist uns bewusst, anderes nicht. Nur mit dem, was uns wirklich bewusst ist, können wir aber auch wirklich umgehen lernen.
Viele Menschen aber werden durch unbewusste Steine zu Handlungen getrieben, von denen sie gar nicht wissen, wieso sie dies oder jenes tun oder lassen. Sie behandeln andere Menschen mit Niedertracht oder Ignoranz. Sie projizieren Schmerzen, die ihnen zugefügt wurden, auf Menschen, die damit rein gar nichts zu tun haben. Sie eignen sich Verhaltensweisen an, die für sie selbst oder andere schädlich sind. Und denken, dass das eben das ist „wie man ist“.
Diese Seite soll dabei helfen, sich auf den Weg zu machen, die eigenen Steine zu ergründen.
Das Rucksack-Modell
Viele Menschen gehen bei psychischen Schwierigkeiten immer von einer einzelnen Ursache aus: der Depression als Erkrankung.
Meist entstehen psychische Krisen aber aus einem Zusammenspiel an Faktoren.
Um zielgenau behandeln zu können und nicht an der „falschen Schraube“ zu drehen, ist es wichtig, zu verstehen, was die Ursache der Beschwerden ist. Nur dann kann auch eine Behandlung zielsicher angesetzt werden.
Um die unterschiedlichen Faktoren anschaulich zu machen, hat Ferdinand Saalbach das Rucksack-Modell entwickelt.
Rechts bzw. unten sind die einzelnen Faktoren kurz beschrieben. Einen längeren Einblick in das Modell gibt der hier verlinkte Text.
Unsere mentale Basis ist wie ein Körper: unsere genetische Disposition bestimmt darüber, wie anfällig oder resilient wir von Grund auf sind.
Aber auch diese Disposition lässt sich trainieren und gezielt stärken.
In unserem Rucksack befindet sich das, was wir im Leben mitbekommen: hilfreiche Werkzeuge und manchmal auch schwere Steine.
Den eigenen Rucksack (wirklich) kennen zu lernen, kann eine Lebensaufgabe sein.
Unsere großen und kleinen Entscheidungen führen uns auf verschiedene Wege: glatt planiert wie eine Autobahn oder steinig wie ein Dschungelpfad.
Sich der eigenen Entscheidungen und deren Konsequenzen bewusst zu werden, ist ein wichtiger Schritt.
Die Begleiter auf unserem Weg spielen eine wichtige Rolle: manche stützen, andere bringen uns zum Stolpern.
Klarheit über selbst gewählte und angeborene Beziehungen schafft Halt und Stärke.
Der Rucksack-Test
Wir haben einen Test entwickelt, in dem versucht wird, verschiedene Faktoren aus dem Rucksack-Modell abzufragen und daraus Handlungsoptionen abzuleiten.
Der Test kann natürlich nie eine ärztliche Diagnose ersetzen und ist auch kein standardisiertes Verfahren wie bspw. das DSM-IV oder andere psychologische Tests.
Er kann aber eine erste Einordnung und Orientierung geben, wie ein weiterer Weg aussehen könnte. Er kann zudem eine Gesprächsgrundlage sein, mit der man ein Gespräch mit dem Hausarzt, Therapeuten oder Psychiater vorbereiten kann. Dafür gibt es dann auch die Möglichkeit, die Ergebnisse und auch die Antworten des Tests als PDF zu exportieren.
Außerdem kann man sich das Ergebnis als Prompt für eine KI ausgeben lassen und quasi per Knopfdruck damit anfangen, das weitere Vorgehen mithilfe künstlischer Intelligenz zu planen.